Ein kleines Dorf römischen Ursprungs
Bubbio ist ein kleines Dorf römischen Ursprungs mit ca. 1’000 Einwohnern. Es liegt 10 km südlich von Canelli in der “Langa Astigiana”, wo die wilden Hügel der “Alta Langa” sanft in das “Monferrato” übergehen.
Der Dorfkern ist alt, gepflegt und sehr sehenswert. Die barocke Pfarrkirche aus dem 18. Jhd. und ein direkt am Berg gelegener und mit Kirschbäumen gesäumter Palazzo prägen das Bild dieses ruhigen Dorfes.
Das Municipio und das Castello sind ebenso sehenswert wie die auf einem Hügel gelegene 8-eckige Kirche von San Grato.
In Bubbio bekommt man alle Lebensmittel, Wurst und Käse, Brot, frische Pasta und es gibt eine Bank, einen Arzt und eine Apotheke.
Viele Feste werden über das Jahr verteilt gefeiert (z.B. Polentone) und die kleinen Gässchen und diverse Bars laden ein, das Dorf zu besuchen.
Entfernungen
- Cascina Grassi ca. 4 km
- Monastero ca. 3 km
- Cessole ca. 10 km
- Cortemilia ca. 20 km
- Acqui Terme ca. 15 km
- Alba ca. 40 km
- Asti ca. 40 km
- Turin ca. 90 km
- Genua ca. 80 km
- Meer ca. 80 km
- Rom ca. 600 km
- Düsseldorf ca. 1’000 km
- Basel ca. 480 km
- Freiburg ca. 600 km
- Stuttgart ca. 650 km
- Lugano ca. 220 km
- Lago Maggiore ca. 250 km
- Orta-See ca. 230 km
Stadthistorie
Kleine kulturhistorische Einführung
Die Pfarrkirche der heiligen Jungfrau
Die Pfarrkirche der heiligen Jungfrau (1750-1779) wurde von den gleichen Architekten (Pedrotta und Del Carretto) entworfen, welche die gleichnamige Kirche in Cessole geplant haben.
Das Gebäude nimmt das sechseckige Schema mit den ovalen Kappellen wieder auf, die innerhalb der sich kreuzenden Diagonalen angeordnet sind. Die Fassade, nüchtern und doch im Verlauf moduliert sowie im typisch gewellten Barockstil gehalten, besteht aus unverputzten Backsteinen. Der Eingang ist eingebettet in ein architektonisches Bild zweier stilistischer Säulen, auch aus Backsteinen, und einem halbrunden, vorspringenden Architrav.
In der Mitte der Fassade eine große Fensterrose mit zwei seitlichen Nischen, unterhalb die große, hölzern geschnitzte Eingangstür. Auf der linken Seite ragt der (verputzte) Glockenturm mit seiner zwiebelförmigen Spitze empor.
Der Innenraum, majestätisch und andächtig, hat einen großen, sechseckigen Grundriss, mit abgerundeten Ecken, die jeweils eine Kapelle bilden. Auch um den Gläubigen die Idee der Kreisförmigkeit zu geben, führt der aufgegliederte Raum punktuell und harmonisch ins Zentrum zurück, scheinbar symbolisiert von den zwei Kreisen des Spiegelgewölbes, die sich zusammen neigend wiedervereinigen. Die Pfarrei von Bubbio ist tatsächlich die Einzige unter den Kirchen des Tals, die architektonisch nicht auf die horizontale Achse besteht, sondern sich im gesamten Grundriss auf einen zentralen Punkt konzentriert. Also nur ein einziges Kirchenschiff, praktisch so breit wie lang, mit fünf Exedre (sechseckig angeordnete Flächen), die ebensolche Altare innehaben. Zwei weitere Altare findet man rechts und links des Hauptaltars, der Madonna Assunta (heiligen Jungfrau) gewidmet, Patronin der Kirche seit 1779, mit einem schönen Gemälde (möglicherweise von Gorzio). Die anderen Altare sind San Giuseppe von Copertino (oder vielleicht Sant’Andrea von Avellino (zwischen San Carlo Borromeo und Sant’Elena), San Giuseppe, dem Sterbenden (links), der Madonna von Pompei, Anime von Purgatorio (rechts) gewidmet.
Zwei schöne hölzerne Kanzeln dienten einmal theologischen Disputen und Predigten ans Volk und befinden sich auf zwei Pfeilern ungefähr auf der Hälfte der Kirche. An den Seiten des Altars finden wir zwei Emporen und in der Apsis an der Stirnwand wertvolle Fresken von L. Morgari aus Asti mit Darstellungen der Versuchung Jesus und Jesus auf dem Olivenhain. Die Handschrift von Morgari ist auch in den Fresken von 1885 wieder zu erkennen: hier im Zentrum an der Decke dargestellt – umrandet von einer geometrischen Mischform – eine Taube in der Mitte von goldenen Strahlen, was den heiligen Geist symbolisiert. In den sechs Teilen ringsherum sehen wir die heilige Jungfrau, umgeben von Engeln voller goldener Verzierungen. Besonderer Aufmerksamkeit bedarf das große hölzerne Kreuz, bewundernswert und kunstvoll gearbeitet, das sich abhebt und sehr dekorativ ist, eine beachtenswerte Ergänzung des Hauptaltars: es wurde der Kirche vom Bubbiesen Giovanni Colla 1942 geschenkt. Das Taufbecken, zu einem Teil aus Holz angefertigt, befindet sich in einer separaten Nische, auf der rechten Seite der Kirche.
Charakteristisch sind die zwei hölzernen Kanzeln, die von den Beichtstühlen getragen werden. Monumental ist auch die Vorderansicht der Orgel im Barockstil, zudem ist sie modern in musikalischer Hinsicht.
Sehenswürdigkeiten
Das Oratorium der Disciplinati
Das Oratorium der Disciplinati, heute entweiht, ist vorgesehen für kulturelle Veranstaltungen und Lokalität für Ausstellungen und kleine Vorführungen. Es zeigt eine gut erhaltene schöne Barockfassade, restauriert, Dank des Beitrages der Gesellschaft von San Paolo und eine Eingangstür aus dem 18. Jahrhundert mit Holzschnitzereien. Das Innere ist reich verziert (18./19.Jh.) mit künstlichem Marmor, beschmückt mit Verzierungen, Girlanden und Allegorien und beherbergt zwei Gemälde, wovon eines San Bovo, dem Beschützer der Tiere gewidmet ist.
Die historische Ortschaft
Der Ort schlängelt sich zwischen den alten Häusern der Via Maestra (aus dem 14.Jh.) entlang, umrahmt vom Schloss beziehungsweise von der Kirche und einer Serie von Sträßchen, Gassen und Treppen, die eindrucksvolle Abkürzungen bilden und Winkel aus Stein von längst vergessenen Zeiten. Das Schloss, ein wunderschöner Wohnsitz, herrschaftlich aus dem späten 18. Jahrhundert, in privatem Besitz, hat großzügige freskenverzierte Säle, repräsentative Räume und einen schönen italienischen kleinen Park hangübergreifend bis zum Fluss. Das Haus SIZIA ist ein vielseitig konstruiertes Gebäude von 1800 mit eleganten Türen, überragt von einem kunstvollen Arkadeneingang mit einer Putte aus Terrakotta verziert.
Die kleine Kirche von San Grato
Die kleine Kirche von San Grato wurde vom Ingeneur Francesco Sizia geplant, ein Direktor der Eisenbahn, der sich daran erfreute, kleine Kirchen und Kapellen zu planen und wurde im Jahr 1888 fertiggestellt. Die Glocke wurde im Jahr 1894 angebracht, kostete 174 Lire und kam mit der Eisenbahn aus Bistagno. Sie wurde dann mit einer Wagenladung Ochsen nach Bubbio gebracht. Die Kirche hat einen achtseitigen Grundriss, komplett aus Backsteinen mit charakteristischen Arkaden. Sie ist San Grato gewidmet, welcher der Tradition nach die Hügel von Bubbio vor einem Hagelinferno gerettet hat. Sehr schön ist der panoramenhafte Ausblick, wo die Kirche gebaut wurde. Sehenswert ist ein Gemälde mit San Grato, der die Blitze ins Innere eines Brunnens ableitet.
Der Skulpturen-Park Quirin Mayer
Realisiert vom Schweizer Künstler Quirin Mayer besteht der Skulpturenpark aus 5 Terrassen, in denen 19 große bunt lackierte Aluminium-Skulpturen ausgestellt sind. Zwei weitere Skulpturen sind im Zentrum Bubbio’s zu sehen. In der zweiten und vierten Terrasse sind die Skulpturen auf Sockeln in der Mitte von Wasserbecken positioniert, während sich in der dritten Terrasse ein Freilichttheater befindet, wo Musikabende, Theateraufführungen oder andere kulturelle Veranstaltungen organisiert werden.